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Warum entscheiden sich immer mehr Arbeitskräfte vom Balkan für Österreich statt Deutschland? 13. und 14. Gehalt, Nähe zur Heimat und attraktive Bedingungen locken

16.06.2025

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Österreich hat sich in den letzten Jahren leise, aber entschlossen zu einem der begehrtesten Ziele für Arbeitskräfte aus Südosteuropa entwickelt.

Während jahrzehntelang Deutschland und seine Industrieregionen die erste Wahl für Menschen aus Kroatien, Serbien, Bosnien und Herzegowina, Nordmazedonien, aber auch Albanien, Bulgarien, Kosovo, Montenegro und Slowenien waren, zieht der österreichische Arbeitsmarkt heute immer mehr Fachkräfte und Hilfsarbeiter aus genau diesen Ländern an.

Vielfältiges Jobangebot

Wer eine neue Arbeitsstelle sucht, findet in Österreich zahlreiche Angebote in Bereichen wie Produktion, Lebensmittelindustrie, Lagerlogistik, Bauwesen, Automobilindustrie, Elektroinstallation, Maschinenbau sowie Metall- und Holzverarbeitung. Die neuesten Stellenangebote finden Sie hier: https://raditi.eu/DE?country=AT.

Österreich im Vergleich zu Deutschland

Österreich bietet gegenüber Deutschland einige Vorteile, die besonders für Arbeitskräfte aus der Region attraktiv sind.

Ein besonderes Merkmal ist, dass in Österreich fast alle Beschäftigten 14 Gehälter pro Jahr erhalten. Zusätzliche Zahlungen im Juni und Dezember erhöhen das jährliche Nettoeinkommen im Schnitt um rund 15 Prozent. Ein Arbeitnehmer mit einem Nettogehalt von 2.000 Euro verdient so jährlich fast 4.000 Euro mehr als in den meisten anderen Ländern. In Deutschland sind das 13. und 14. Gehalt hingegen nicht Standard.

Zudem werden das 13. und 14. Gehalt in Österreich steuerlich begünstigt (die ersten 620 € sind steuerfrei, der Rest wird mit 6 % bis 27 % besteuert), was die Arbeit in Österreich noch attraktiver macht.

Doch Österreich ist nicht nur finanziell interessant: Es bietet ein hohes Maß an Sicherheit, einen ausgezeichneten öffentlichen Nahverkehr und ein sehr gutes Gesundheitssystem. Wien steht seit Jahren an der Spitze weltweiter Rankings zur Lebensqualität. In den meisten österreichischen Städten gibt es etablierte Migrantengemeinschaften, was die Integration und das Zurechtfinden in der neuen Umgebung erleichtert. In Städten wie Wien, Graz und Linz werden häufig kostenlose Deutschkurse für Zuwanderer angeboten, ein großer Vorteil für eine schnellere Eingewöhnung. Multikulturalität ist zum Markenzeichen der österreichischen Städte geworden: Über 10 Prozent der Bevölkerung sind Ausländer, darunter mehr als 300.000 Menschen aus den Ländern des ehemaligen Jugoslawiens und der weiteren Region, einschließlich Albanien und Bulgarien.

Was die Pausenregelungen während des Arbeitstags betrifft, so sind Österreich und Deutschland nahezu identisch: In beiden Ländern haben Arbeitnehmer, die länger als sechs Stunden arbeiten, gesetzlichen Anspruch auf mindestens 30 Minuten Pause, die aufgeteilt werden kann (in Österreich kein Abschnitt kürzer als 10 Minuten, in Deutschland mindestens 15 Minuten). Die Pause ist in der Regel unbezahlt und zählt nicht zur Arbeitszeit, es sei denn, ein Kollektivvertrag oder eine interne Regelung sieht etwas anderes vor. Es ist daher wichtig, den eigenen Arbeitsvertrag genau zu prüfen.

In Österreich ist die Probezeit meist kürzer, in der Regel einen Monat, während sie in Deutschland standardmäßig sechs Monate beträgt.

Zudem bietet Österreich mehr Urlaubstage, was die Work-Life-Balance verbessert. Arbeitnehmer haben Anspruch auf mindestens fünf Wochen Jahresurlaub, mit der Möglichkeit zusätzlicher Tage nach längerer Betriebszugehörigkeit. Es gibt auch mehr gesetzliche Feiertage als in den meisten europäischen Ländern.

Nähe zur Heimat

Besonders attraktiv ist die Nähe österreichischer Städte wie Graz und Wien zu den Ländern der Region. Die Autofahrt von Zagreb nach Graz dauert nur zwei Stunden, und die Rückreise ist günstiger und schneller als zu den nächstgelegenen deutschen Metropolen. Für Arbeitnehmer, die zweimal im Monat nach Hause fahren, bedeutet das erhebliche Zeit- und Kostenersparnis, und eine höhere Lebensqualität.

Zusätzliche Vorteile

Immer mehr Arbeitgeber bieten „All-inclusive“-Pakete an, bei denen neben dem Gehalt auch Unterkunft, Verpflegung und Unterstützung bei der Bürokratie enthalten sind. Das senkt die Umzugskosten und erleichtert den Einstieg in das neue Land.

Bürokratie

Österreich bietet hervorragende Möglichkeiten für Fachkräfte in Mangelberufen, eine schnellere und einfachere Bürokratie bei der Erlangung von Arbeitserlaubnissen sowie die Nähe zur Heimat, was häufige Familienbesuche erleichtert.

Für EU-Bürger, darunter Bulgaren, Kroaten und Slowenen, ist der Zugang zum österreichischen Arbeitsmarkt besonders einfach: Es reicht, den Wohnsitz zu melden und eine Anstellung oder ausreichende finanzielle Mittel nachzuweisen, zusätzliche Genehmigungen sind nicht erforderlich.

Staatsangehörige aus Albanien, Bosnien und Herzegowina, Kosovo, Nordmazedonien, Montenegro und Serbien durchlaufen zwar das Rot-Weiß-Rot-Karten-System (ein Punktesystem, das Ausbildung, Sprache und Erfahrung bewertet), treffen in der Praxis jedoch immer häufiger auf schnelle und effiziente Verfahren, insbesondere bei Mangelberufen.

Die für ihre Genauigkeit bekannte österreichische Bürokratie stellt für EU-Arbeitnehmer kaum Hürden dar, während für andere oft der Arbeitgeber die gesamte Administration übernimmt, von Terminen im Konsulat bis zur Wohnungsreservierung.

Hauptnachteile

Natürlich ist nicht alles ideal: Die Wohnkosten in den größeren Städten können hoch sein, und Sprachbarrieren sowie der Integrationsprozess sind echte Herausforderungen, besonders für diejenigen, die kein Deutsch sprechen.

Dennoch hat sich Österreich als Land erwiesen, das die Bedürfnisse der Arbeitskräfte aus der Region versteht: Die Nähe zur Heimat, die Möglichkeit regelmäßiger Heimfahrten, wettbewerbsfähige Gehälter und stabile Bedingungen machen es zur logischen Wahl für alle, die ein europäisches Gehalt mit einem Gefühl von Heimatnähe verbinden möchten.

Entsandte EU-Arbeitnehmer in Österreich

Die Situation für entsandte Arbeitnehmer in Österreich ist durch europäische und österreichische Gesetze klar geregelt. Wird man von einem Arbeitgeber aus Kroatien oder einem anderen EU-Land vorübergehend nach Österreich entsandt, bleibt das Arbeitsverhältnis zum Heimatunternehmen bestehen, das Gehalt wird weiter gezahlt und die Sozialversicherung bleibt im Herkunftsland bestehen (nachweisbar mit dem A1-Formular).

Während der Arbeit in Österreich gelten die österreichischen Vorschriften zu Mindestlohn, Arbeitszeit, Mindesturlaub und allen anderen verbindlichen Arbeitsbedingungen, auch wenn diese günstiger sind als im Herkunftsland. Das bedeutet, dass man Anspruch auf mindestens das gleiche Gehalt, Urlaub und Zuschläge (einschließlich 13. und 14. Gehalt) wie österreichische Arbeitnehmer in der gleichen Position hat. Tagesgelder und Reisekosten werden in der Regel nicht zum Mindestlohn gerechnet, Ausnahmen sind möglich.

Die Entsendung kann bis zu 24 Monate dauern; für längere Zeiträume ist eine Verlängerung mit Zustimmung beider Länder möglich. Eine Arbeitserlaubnis oder besondere Anerkennung der Qualifikationen ist nicht erforderlich, aber der Wohnsitz in Österreich muss gemeldet werden, wenn der Aufenthalt länger als drei Monate dauert. Alle Arbeitsunterlagen müssen am Arbeitsplatz auf Deutsch oder in Übersetzung verfügbar sein. Entsandte Arbeitnehmer genießen einen hohen Schutz und viele Rechte, sind aber auch zur Einhaltung der österreichischen Arbeits- und Lohnvorschriften verpflichtet.

Umzug der ganzen Familie

Für viele Arbeitskräfte aus Albanien, Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, Kroatien, Kosovo, Nordmazedonien, Montenegro, Serbien und Slowenien ist Österreich heute nicht nur eine vorübergehende Adresse, sondern ein Ort, an dem sich beruflicher Erfolg und Privatleben mit Sicherheit, Stabilität und Menschlichkeit verbinden lassen, Qualitäten, die in anderen europäischen Metropolen oft fehlen.

Wer mit der Familie kommt, kann über die Rot-Weiß-Rot-Karte Plus den Familiennachzug nutzen, Ehepartner und Kinder erhalten freien Zugang zum Arbeitsmarkt und zum Schulsystem. Immer häufiger unterstützen österreichische Arbeitgeber bei der Bürokratie, Wohnungssuche und Integration; Informationen und Unterstützung sind auch über offizielle Guides für Zuwanderer verfügbar.

Die meisten administrativen Prozesse lassen sich vorab online vorbereiten, es empfiehlt sich jedoch, alle wichtigen Dokumente (Diplome, Arbeitszeugnisse, Geburtsurkunden) möglichst in beglaubigter Übersetzung mitzubringen.

Ein neuer Job in Österreich wartet

Wer einen Job in Österreich sucht, kann sich hier bewerben: https://raditi.eu/DE?country=AT.